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Beleuchtung

eine Frau auf der Couch, die ein Buch liest

„Eine helle Freude“ – Lampen, Licht, LED und Lumen

In den vergangenen Jahren hat die LED-Technologie rasante Fortschritte gemacht, deshalb sind die extrem effizienten LED-Lampen mittlerweile konkurrenzlos, wenn es um die heimische Beleuchtung geht. Weil außerdem ein rasanter Preisverfall stattgefunden hat, kosten bei den LED-Lampen heutzutage selbst Testsieger nur noch etwa ein Drittel dessen, was sie noch vor wenigen Jahren gekostet haben. Doch spielen nicht nur die Anschaffungskosten, sondern auch der Energieverbrauch und die Stromkosten eine Rolle, zumal 13 % des jährlichen Stromverbrauchs eines durchschnittlichen Haushalts ohne elektrische Warmwasserbereitung auf die Beleuchtung entfallen – das ist immerhin eine von acht Kilowattstunden (mehr dazu auf der Überblicksseite „Strom“).

Was genau sind LED?

LED steht für „Licht emittierende Dioden“ (engl.„light emitting diodes“). Inzwischen gibt es farbige und weiße LED sowie solche, die je nach Ansteuerung in nahezu allen Farbtönen leuchten. Und nicht nur das: Bauform, Sockelgröße, Farbwiedergabe, Schaltfestigkeit, Dimmbarkeit – mittlerweile bietet der Markt extrem vielfältige LED-Lampen mit nahezu beliebigen Eigenschaften.

Ein großer Vorteil der LED-Lampen ist ihre enorme Energieeffizienz. Wie gut eine LED im Kostenvergleich mit anderen Lampenarten abschneidet, zeigt die folgende, beispielhafte Rechnung: Während eine 75-Watt-Glühlampe jährliche Stromkosten in Höhe von 27 Euro verursacht, liegen die Kosten einer ebenso hellen 12-Watt-LED bei nur 4,32 Euro pro Jahr (Annahmen: Brenndauer von 1.000 Std./Jahr bzw. 2,7 Std./Tag, Strompreis von 0,36 €/kWh). Die jährliche Kostenersparnis der LED gegenüber der Glühlampe beträgt fast 23 Euro; im Vergleich zu einer ebenso hellen 60-Watt-Halogenglühlampe spart die LED immer noch rund 17 Euro ein.

„LED it shine!“

Neben ihrer überragenden Energieeffizienz sprechen noch andere Vorteile für LED-Lampen. So entwickeln sie viel weniger Wärme als Glüh- und Halogenglühlampen und werden daher kaum mehr als handwarm. Außerdem liefern LED bei Bedarf ein ebenso warmes Licht wie Halogenlampen, und sie haben eine viel längere Lebensdauer, weil sie extrem robust und leistungsfähig sind.

Und obwohl LED-Lampen wegen ihrer Elektronik aufwändiger produziert werden müssen als Halogenlampen, ist ihre Gesamtumweltbelastung trotzdem deutlich besser als bei Halogenlampen – weil der Stromverbrauch während der Nutzung einer Lampe in der Ökobilanz viel stärker zu Buche schlägt. So rechnet zum Beispiel die Stiftung Warentest mit einer um 80 % geringeren Gesamtbelastung durch LED.

Lichtstrom und Lichtausbeute

Die Helligkeit einer Lampe wird nicht durch ihre Watt-Zahl, sondern durch ihren Lumen-Wert angegeben („lm“), der auf der Lampenverpackung angegeben ist und den Lichtstrom einer Lampe beziffert. Der Gradmesser für die Energieeffizienz einer Lampe wiederum ist ihre Lichtausbeute, die in Lumen pro Watt („lm/W“) angegeben wird: Energieeffiziente Lampen erzeugen genau so viel Licht wie die ineffizienten (Halogen-) Glühlampen, allerdings bei einer deutlich geringeren Watt-Zahl – und einer besseren Lichtausbeute.
 

ein Balkendiagramm, das die hohe Lichtausbeute von LED visualisert

Der Vergleich der Lichtausbeuten verschiedener Lampentypen zeigt: (Halogen-) Glühlampen sind sehr ineffizient (Grafik: NRW.Energy4Climate).
 

Beleuchtungstipps

  1. Die physikalische, für die Bewertung der Lichtfarbe einer Lampe relevante Größe ist die Farbtemperatur (Einheit: Kelvin, K), die ebenfalls auf der Lampenverpackung angegeben ist. Tageslicht beispielsweise hat eine Farbtemperatur von etwa 6.500 Kelvin, dieses „kalte Licht“ eignet sich besonders gut für Arbeitsbereiche. Für die Bereiche aber, die – wie etwa das Wohnzimmer – eher abends genutzt werden, ist „warmes Licht“ besser geeignet; warmweißes Licht hat eine Farbtemperatur von etwa 2.700 K.
     
  2. Wenn Sie alte Glühlampen und Halogenglühlampen durch gleich helle LED-Lampen ersetzen, reduzieren Sie den Stromverbrauch um bis zu 90 %. Zugegeben: Der Neukauf von LED-Lampen ist immer mit Kosten verbunden. Doch die gute Nachricht ist: Meist haben Sie bei den Stromkosten schon im ersten Jahr mehr eingespart, als Sie für die neue Lampe ausgegeben haben.
     
  3. Schalten Sie die Beleuchtung nur in den Zimmern ein, in denen Sie sich gerade aufhalten. Das Ausschalten der Beleuchtung lohnt sich immer – auch dann, wenn Sie einen Raum nur für 5 Minuten verlassen. Wichtig: Das Ein- und Ausschalten verursacht weder einen höheren Stromverbrauch, noch senkt es die Lebensdauer von Energiespar- oder LED-Lampen!
     
  4. Orientieren Sie sich bei der Wahl des richtigen Platzes zum Beispiel für Ihren Schreibtisch auch an dem Tageslicht, das durch die Fenster einfällt.
     
  5. Sie können beim Licht außerdem viel Strom sparen, wenn Sie in den Zimmern nur die Bereiche gut ausleuchten, in denen tatsächlich viel Licht benötigt wird – zum Beispiel den Küchentisch, den Platz zum Surfen im Internet oder Ihre Leseecke. Die übrigen Zimmerbereiche können – zum Beispiel mithilfe dimmbarer Lampen – weniger stark ausgeleuchtet werden.
     
  6. Weiße Wände und helle, gut reflektierende Lampenschirme verstärken die Beleuchtungswirkung Ihrer Lampen ohne zusätzliche Stromkosten.
     
  7. Nichts ist effizienter als das bewusste Ein- und Ausschalten von Lampen. In manchen Fällen kann es aber hilfreich sein, das Licht automatisch zu schalten. So lässt sich zum Beispiel die Außenbeleuchtung durch Bewegungsmelder und Dämmerungsschalter mit Tageslichtsensor in Abhängigkeit von den Tageslichtverhältnissen steuern.
     
  8. Apropos: Mit automatischen Zeitschaltuhren, die es auch speziell für den Außenbetrieb gibt, sorgen Sie dafür, dass Ihre weihnachtliche Beleuchtung nicht rund um die Uhr, sondern nur im Dunkeln eingeschaltet ist – zum Beispiel von 7 bis 8 Uhr und von 17 bis 22 Uhr. So senken Sie die Stromkosten Ihrer Weihnachtsbeleuchtung um 75 %.
     
  9. Das Beleuchten von Fassaden und Gärten mag schick sein, ist aber immer mit Lichtverschmutzung verbunden. Wenn Sie darauf verzichten, entlasten Sie nicht nur die Umwelt, sondern auch Ihre Haushaltskasse.
     
  10. Versuchen Sie, den „Rebound-Effekt“ zu vermeiden, wenn Sie effizientere Lampen anschaffen. Als „Rebound“ wird das unerwünschte Phänomen bezeichnet, dass Energieeinsparungen durch Effizienzsteigerungen nicht wie erwartet eintreten – wegen eines veränderten Nutzerverhaltens. Wenn zum Beispiel die Stromkosten für die Nutzung von LED-Lampen aufgrund der Effizienzsteigerung gegenüber Halogenglühlampen sinken und wir darauf mit einer längeren täglichen Brenndauer oder dem Kauf von zusätzlichen Lampen reagieren, ist das ein klassischer Rebound.

 

mehrere LED-Deckenlampen vor hellblauem Hintergrund

Wegen des hohen Blaulichtanteils von LED-Lampen werden gelegentlich gesundheitliche Bedenken geäußert (Bild: iStock/Mlenny).
 

Der Blaulichtanteil von LED-Lampen – abschließender Exkurs

LED-Lampen werden mittlerweile für die Außen- und Innenbeleuchtung, in TV-Displays, PC-Monitoren, Tablets und Smartphones genutzt. Deshalb sind viele Menschen dem LED-Licht mit seinem hohen Blaulichtanteil inzwischen mehrere Stunden täglich ausgesetzt. In den Medien finden sich daher – seit dem Erscheinen einer französischen Studie im Jahr 2016 – immer wieder Meldungen, die (mitunter sachlich, oft aber eher reißerisch) auf die Gesundheitsrisiken des Lichts von LED-Lampen hinweisen. Wie die Langzeitwirkungen des LED-Lichts für den Menschen und insbesondere für die Augen sind, kann allerdings nach Angaben des Internetportals Haufe „nach aktuellem Wissensstand nicht abschließend beurteilt werden“.

Laut Haufe online haben das Institut und die Poliklinik für Arbeits-, Sozial- und Umweltmedizin der Universität Erlangen-Nürnberg jüngst in einer Studie die aktuellen Erkenntnisse zur potenziellen Blaulichtgefährdung der Augen zusammengefasst. Dabei habe sich gezeigt, „dass eine Gefährdung wahrscheinlich ist. Allerdings sind weitere Studien vor allem zur Langzeitexposition mit Blaulicht im Niedrigdosisbereich notwendig, um Sicherheit oder Risiko von LED-Licht abschließend beurteilen zu können“.

Unabhängig davon lässt sich das Risiko einer etwaigen Netzhauterkrankung zum Beispiel durch folgende Maßnahmen minimieren:

  1. Warmweißes LED-Licht gilt als weniger gefährlich als kaltweißes Licht.
     
  2. LED-Lampen mit getöntem Glas filtern den blauen Lichtanteil heraus, ebenso wie PC-Arbeitsplatzbrillen mit Blaufilter.
     
  3. Das Licht vieler PC-Monitore und Smartphones lässt sich in den gelblichen Bereich umstellen.
     
  4. Man sollte nicht direkt in extrem helles LED-Licht schauen.
     
  5. Beim Fernsehen sollten Sie immer eine zusätzliche Lichtquelle nutzen.

 

Autor: Tom Küster (NRW.Energy4Climate)