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Wärme

Gaszähler und Flamme eines Gasofens

„Nachbarschaftsvergleich“ – Wie effizient ist Ihr Haushalt?

Durch die Tipps auf den Unterseiten zum Thema „Wärme“ können Sie den Heizenergieverbrauch Ihrer Wohnung oder Ihres Hauses merklich senken, Ihr Konto entlasten und einen Beitrag zum Klimaschutz leisten. Denn bereits durch kleine Verhaltensänderungen läppern sich schnell – je nach Voraussetzungen und Rahmenbedingungen – Verbrauchsreduzierungen von bis zu 20 % und mehr zusammen. Und all diejenigen, deren Warmwasser von der Heizung bereitgestellt wird, können ihre Einsparungen bei der Heizenergie durch ein paar Kniffe um weitere Prozente steigern.

Die Effizienzklassen

Bei der Heizenergie ist ebenfalls ein „Nachbarschaftsvergleich“ möglich: Analog zu den sieben Stromeffizienzklassen für Privathaushalte gibt es für den Wärmeverbrauch von Gebäuden eine Farbskala von A+ (grün) für einen sehr niedrigen Verbrauch über D (gelb) für einen durchschnittlichen Verbrauch bis H (rot) für einen sehr hohen Verbrauch (vgl. die folgende Abbildung). Diese Skala mit ihren neun Energieeffizienzklassen ermöglicht es, den jährlichen Energieverbrauch eines Gebäudes für Heizung und Warmwasser einzuordnen und zu bewerten.

Zwar gelten die Effizienzklassen nicht für eine einzelne Wohnung in einem zentral beheizten Gebäude, sondern für das gesamte Gebäude. Dennoch können Sie diese Farbskala zu Rate ziehen, um Ihren Heizenergiekennwert näherungsweise zu ermitteln und so einen Eindruck davon zu bekommen, wie Sie mit Ihrem Wärmeverbrauch liegen.
 

Farbskala von Grün bis Rot mit den Energieeffizienzklassen von A+ bis H

 Die Farbskala mit den neun Energieeffizienzklassen von A+ bis H und Energieverbrauchskennwerten in „kWh pro m2 und Jahr“ (Quelle: EnergieAgentur.NRW)
 

Der Heizenergiekennwert

Nehmen Sie, um diese Bewertung vornehmen zu können, Ihre letzte Heizkostenabrechnung zur Hand, und teilen Sie Ihren dort in Kilowattstunden angegebenen Jahresverbrauch (bspw. von Erdgas oder Fernwärme) durch die Anzahl der Quadratmeter Ihrer Wohnung bzw. Ihres Hauses. Als Ergebnis erhalten Sie den ungefähren, von der Wohnungsgröße unabhängigen Kennwert Ihres Heizenergieverbrauchs (in „kWh je m2 und Jahr“), den Sie auf der Farbskala oben einordnen können. Je weiter links Ihr persönlicher Heizenergiekennwert liegt, desto besser liegen Sie mit Ihrem Heizenergieverbrauch; je weiter rechts Ihr Kennwert liegt, desto schlechter ist er.

Der Verbrauchskennwert hängt natürlich nicht nur vom Heizverhalten der Bewohnerinnen und Bewohner ab, sondern auch – und in erster Linie – vom Gebäude selbst: von der Bausubstanz, der Wärmedämmung und der Heizungsanlage. Deshalb lässt sich der Heizenergiekennwert allein durch energiebewusstes Verhalten nicht beliebig weit verbessern. Aber: Die meisten Haushalte können ihren Wärmeverbrauch auch durch das energiebewusste Nutzerverhalten reduzieren – innerhalb eines bestimmten, vom jeweiligen Gebäudetyp abhängigen Bereichs der Farbskala.

Der Heizspiegel

Wenn Sie den „Nachbarschaftsvergleich“ anhand von Kennwerten vertiefen möchten, empfehlen wir Ihnen den Heizspiegel, der aktuell für das Abrechnungsjahr 2022 vorliegt (vgl. die folgende Tabelle): Der Heizspiegel differenziert den Energieverbrauch für Heizung und Warmwasser von Gebäuden nach Wohnfläche und Energieträger. (Wenn Sie in einer Wohnung leben, finden Sie die gesamte Wohnfläche des Gebäudes in Ihrer Heizkostenabrechnung.)

In der linken Spalte des Heizspiegels sind untereinander vier unterschiedliche Gebäudegrößen aufgeführt; in der Spalte rechts daneben finden Sie für jede Gebäudegröße vier bis fünf Energieträger (Erdgas, Heizöl, Fernwärme, Wärmepumpe und – bei Gebäuden mit maximal 500 m2 Wohnfläche – Holzpellets). Wenn Sie nun Ihren Heizenergiekennwert zur Hand nehmen und – abhängig von der Wohnfläche und dem Energieträger des Gebäudes – die für Sie passende Zeile des Heizspiegels auswählen, finden Sie schnell heraus, ob der Energieverbrauch Ihres Gebäudes niedrig, mittel, erhöht oder zu hoch ist; dies sind die vier Bewertungskategorien des Heizspiegels, in dessen rechter Hälfte auch die Kosten gelistet sind, die sich aus den Verbrauchswerten in der linken Hälfte der Tabelle ergeben.
 

der Heizspiegel 2022 für das Abrechnungsjahr 2021

 4 Gebäudegrößen, 4-5 Energieträger, 4 Grenzwerte – der Heizspiegel 2023 für das Abrechnungsjahr 2022 (Quelle und Grafik: co2online)
 

Der Heizspiegel wird vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) gefördert und von der gemeinnützigen Beratungsgesellschaft co2online in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Mieterbund veröffentlicht und jährlich aktualisiert.

 

Autor: Tom Küster (NRW.Energy4Climate)