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Router & Internet

Ein Mann sitzt vor seinem Notebook und macht Notizen.

„Bits und Bytes“ – Router und Internet

Mehr als 90 % der Privathaushalte in Deutschland haben einen Internetanschluss, ein Router steht deshalb mittlerweile in fast jedem Haushalt. Doch wie hoch dessen Stromverbrauch ist, weiß kaum jemand. Oftmals wird der Verbrauch des Internet-Routers allerdings unterschätzt, da – abgesehen vom Leuchten der kleinen LED-Lämpchen – nicht viel zu passieren scheint. In den meisten Haushalten jedoch gehört der Router zu den teuren „Dauerläufern“, weil er nie abgeschaltet wird, permanent am Stromnetz hängt und das ganze Jahr über einen Zugang zum Internet gewährleistet. Das schlägt sich dann auch auf der Stromrechnung nieder. Doch das lässt sich ändern.

Stromverbrauch ermitteln – Beispiel Fritzbox

Die verbreitete Fritzbox zum Beispiel kann mit unzähligen Features aufwarten – doch bedeutet „unzählige Features“ auch: mehr Stromverbrauch. Allerdings können Sie den aktuellen Stromverbrauch Ihres Routers selber ermitteln und ihn im zweiten Schritt auch senken. Laut Verbraucherportal CHIP benötigt eine Fritzbox durchschnittlich 9-10 Watt und maximal bis zu 30 Watt Strom – wobei jedes einzelne Watt Dauerleistung jährliche Kosten in Höhe von 3,15 Euro verursacht (bei einem Strompreis von 0,36 €/kWh). Welche Funktionen des Routers zu einem bestimmten Zeitpunkt wie viel Strom verbrauchen, lässt sich schnell mithilfe der Fritzbox-Oberfläche herausfinden (Quelle: CHIP):

  1. Öffnen Sie in Ihrem Browser die Benutzeroberfläche der Fritzbox, und loggen Sie sich mit Ihrem Router-Passwort ein. Klicken Sie in der linken Spalte der Oberfläche auf „System“, und wählen Sie anschließend den Menüpunkt „Energiemonitor“.
     
  2. Der Energiemonitor bietet Ihnen eine übersichtliche Darstellung des Energieverbrauchs der einzelnen Funktionen. So können Sie abschätzen, wie viel Strom das WLAN, das DSL oder die CPU der Fritzbox aktuell verbrauchen.

Stromverbrauch senken

Im Vergleich zu anderen Routern fällt der Stromverbrauch der Fritzbox laut CHIP zwar relativ niedrig aus, doch können Sie ihren Verbrauch noch weiter senken.

  1. So lässt sich über das Powermanagement die Leistung der einzelnen Schnittstellen (LAN und WLAN) verringern. Hierbei ist es hilfreich, den Router so in der Wohnung zu positionieren, dass sein Abstand zu den wichtigsten Geräten möglichst kurz ist.
     
  2. Schalten Sie an Ihrem Router die nicht benötigten Funktionen ab. Wenn Sie zum Beispiel ein Festnetztelefon nutzen, das über die Telefonbuchse und via Kabelanschluss arbeitet, können Sie in den Router-Einstellungen das DECT-Modul ausschalten. Unbenutzte Funkfrequenzen des WLAN können Sie prinzipiell ebenfalls ausschalten (2,4 oder 5 GHz).
     
  3. Wenn Sie das WLAN komplett deaktivieren, sparen Sie eine Menge Strom. Mithilfe der Zeitschaltfunktion in den Router-Einstellungen können Sie das WLAN-Funkmodul sehr komfortabel so einstellen, dass es nur dann in Betrieb ist, wenn Sie es tatsächlich benötigen.
     
  4. Außerdem können Sie alle Geräte von Ihrem Netzwerk trennen, die aktuell nicht auf das Internet zugreifen. Dies senkt die Auslastung des Routers und damit auch seine Leistungsaufnahme und den Stromverbrauch.
     
  5. Entfernen Sie die nicht benötigten USB-Geräte von der Fritzbox, denn diese werden laufend mit Strom versorgt (der lediglich in Wärme umgewandelt wird).
     
  6. Wenn Sie die „Nachtschaltung“ aktivieren, fährt der Router in der Nacht komplett herunter und verbraucht keinen Strom mehr. Am nächsten Tag wird er automatisch wieder mit Strom versorgt, wobei das regelmäßige komplette Hochfahren („Rebooten“) des Routers sogar sein einwandfreies, stabiles Funktionieren unterstützt.
     
Ein Rechenzentrum

Oft gerät in Vergessenheit, dass Online-Anwendungen und -Dienste große, stromintensive Rechenzentren erfordern (Bild: iStock/cybrain).
 

Grüner surfen

Das Surfen im Internet verbraucht nicht nur zuhause Strom: Die Netzinfrastruktur, wie etwa die Rechenzentren von Google, Apple, Amazon, Facebook & Co., trägt einen erheblichen Teil zum Gesamtstromverbrauch des Internets bei.

Zwar machen die Rechenzentren, auf denen die Daten liegen, das Internet erst möglich, doch bringen diese vielen tausend Server einen enormen Stromverbrauch mit sich: Die globale Nutzung des Internets verursacht etwa 830 Millionen Tonnen CO2 pro Jahr – das ist fast so viel wie die CO2-Belastung durch den weltweiten Flugverkehr. (In einer Studie hat Greenpeace im Jahr 2016 den folgenden Vergleich herangezogen: Wäre das Internet ein Land, hätte es den weltweit sechstgrößten Stromverbrauch.)

  1. Grundsätzlich gilt: Je weniger Online-Dienste Sie nutzen, desto besser.
     
  2. Reduzieren Sie bei Downloads, beim Streaming usw. das Datenvolumen.
     
  3. Nutzen Sie Suchmaschinen effizient: Formulieren Sie möglichst präzise Suchanfragen.
     
  4. Nutzen Sie vorzugsweise die Online-Dienste, die Strom aus erneuerbaren Energien nutzen und auf CO2-neutralen Seiten laufen, zum Beispiel die grüne Suchmaschine Ecosia statt des Marktführers Google.

 

Autor: Tom Küster (NRW.Energy4Climate)