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Elektroherd & Ofen

ein junges Paar beim Kochen

„Gruß aus der Küche“ – Elektroherd und Ofen

Das Kochen und Backen macht in einem durchschnittlichen Haushalt ohne elektrische Warmwasserbereitung zwar nur 9 % des gesamten Stromverbrauchs aus (mehr dazu auf der Übersichtsseite „Strom“). In diesem Bereich ist es jedoch besonders einfach, den Verbrauch durch kleine Verhaltensänderungen deutlich zu senken. Vor allem für das energieeffiziente Kochen gibt es ausgesprochen viele gute Tipps.

  1. Wenn Sie beim Kochen und Backen immer das richtige Küchengerät wählen, können Sie eine Menge Strom sparen: Kleine Portionen werden am effizientesten mit einer Mikrowelle erwärmt, bei größeren Mengen sind Wasserkocher, Herdplatte und Backofen meist effizienter. Und Brötchen lassen sich auf einem Toaster mit Brötchenaufsatz viel schneller und effizienter aufbacken als im Backofen.
     
  2. Im Vergleich zum Elektroherd sparen Wasserkocher beim Erhitzen von einem Liter Wasser etwa ein Drittel, bei einem halben Liter Wasser sogar fast die Hälfte Energie. Deshalb erhitzen Sie zum Beispiel Ihr Teewasser am effizientesten im Wasserkocher. Dabei sollte allerdings nicht mehr Wasser erwärmt werden, als man tatsächlich benötigt – auch das spart eine Menge Strom.
     
  3. Bei der Wassermenge, die Sie zum Kochen von Gemüse, Kartoffeln oder Eiern einsetzen, gilt der Grundsatz „Weniger ist mehr“: Für das Garen ist es vollkommen ausreichend, wenn der Kochtopf 1-2 cm hoch mit Wasser gefüllt ist, denn der Wasserdampf im Topf ist genauso heiß wie das kochende Wasser – vorausgesetzt, ein Topfdeckel ist im Einsatz. Und wenn Sie Gemüse in weniger Wasser kochen, bleiben Ihnen auch die Vitamine erhalten.
     
  4. Apropos: Wenn Sie beim Kochen immer Töpfe mit Deckeln nutzen, senken Sie den Stromverbrauch auf etwa ein Drittel! Denn die im heißen Wasserdampf enthaltene Wärmeenergie verbleibt im Topf und wird für das Kochen der Lebensmittel genutzt. Noch ein Tipp: Mit einem Glasdeckel bleibt die Wärme im Topf, und Sie können trotzdem einen Blick hineinwerfen.
     
  5. Für Speisen mit langer Gardauer und für größere Mengen Gargut ist der Schnellkochtopf extrem effizient: Wie der Name bereits erkennen lässt, geht das Kochen mit einem solchen Topf (deutlich) schneller – weil Schnellkochtöpfe aufgrund des Drucks im Innern das Kochen mit Temperaturen von über 100 °C ermöglichen. Dieser Vorzug führt zu einer Reduzierung des Stromverbrauchs um bis zu 50 %.
     
  6. Wenn Kochtöpfe auf zu großen Herdplatten erhitzt werden, geht ein Teil der Energie für das Erhitzen der Luft über der Platte verloren. Wenn die Töpfe aber eine zur Platte passende Größe haben, reduziert sich der Stromverbrauch beim Kochen um bis zu 30 %. Außerdem gilt: Wählen Sie beim Kochen immer den kleinstmöglichen Topf.
     
  7. Die volle Hitze wird nur für das schnelle Ankochen benötigt, für die anschließende Kochzeit können Sie die Platten auf eine niedrige Heizstufe stellen.
     
  8. Wenn Sie während des Kochens die Dunstabzugshaube einschalten, denken Sie daran: Nicht immer ist die höchste Stufe erforderlich.
     
  9. Das Zubereiten von Speisen benötigt bis zu 15 % weniger Strom, wenn die Herdplatten frühzeitig ausgeschaltet werden, um die Plattennachhitze zu nutzen. Wie groß die Restwärme der Platten ist, hängt vor allem von der Art des Elektroherds (und der gewählten Heizstufe) ab: Gusseiserne Herdplatten zum Beispiel haben eine deutlich größere Nachhitze als Cerankochfelder.
     
  10. Schließlich empfiehlt es sich, die Kochmengen an den tatsächlichen Bedarf anzupassen. Auch auf diese Weise senken Sie den Stromverbrauch – und Sie verhindern, dass überzählige Portionen verderben.

Schon vor dem Kochen Energie sparen

Regionale und saisonale Gerichte reduzieren den Energieverbrauch gleich doppelt, noch bevor sie zubereitet werden, da sie weder lange Transportwege noch energieintensive Treibhäuser benötigen: Eine regional-saisonale Mahlzeit kann den Energieverbrauch um zwei Drittel senken. Und wussten Sie schon, dass für die Herstellung, den Transport und Vertrieb von Mineralwasser aus der Flasche bis zu 1.000 Mal mehr Energie benötigt wird als für das Bereitstellen von Leitungswasser?
 

Vater und Sohn, die in den Backofen schauen

Auch bei geschlossener Backofentür steigt die Vorfreude (iStock/martin-dm).
 

Backofen

Wenn Sie die folgenden Tipps beherzigen, können Sie auch beim Backen den Stromverbrauch senken und Jahr für Jahr etliche Euro sparen.

  1. Die Umluft- oder Heißluftfunktion, mit der die meisten Backöfen ausgestattet sind, spart eine Menge Strom: Sie erlaubt das Absenken der Backtemperaturen um bis zu 30 °C im Vergleich zur Ober-/Unterhitze – bei gleicher oder sogar geringerer Backdauer. Hinzu kommt: Wenn Sie mit Umluft und Heißluft backen, können Sie mehrere Backbleche gleichzeitig nutzen.
     
  2. Es empfiehlt sich, die Ofentür während des Backens nur so oft wie nötig und immer so kurz wie möglich zu öffnen, denn bei jedem Öffnen gehen etwa 20 % der Wärme verloren. Dies erfordert ein Nachheizen, weshalb häufig kurz nach dem Öffnen der Ofentür das Heizthermostat anspringt – meist gut zu erkennen an einer leuchtenden LED.
     
  3. Auf Fertiggerichten wird oftmals das Vorheizen des Backofens empfohlen. Da es aber die Nutzungszeit des Ofens unnötig verlängert, erhöht das Vorheizen den Stromverbrauch. Daher sollten Sie es möglichst vermeiden – zumal das (Auf-) Backen und Garen ohne Vorheizen nicht nur bis zu 20 % Strom, sondern auch Zeit spart. (Von diesem Stromspartipp ausdrücklich ausgenommen sind einige Kuchen, Blätterteig, Soufflés und Filets, die ohne einen vorgeheizten Backofen nicht gelingen.)
     
  4. Wie beim Kochen empfiehlt sich auch beim Backen das Nutzen der Restwärme: Weil Backöfen sehr gut isoliert sind, können sie bereits bis zu 15 Minuten vor dem Ende der Back- oder Gardauer ausgeschaltet werden. Die Temperatur im Ofeninneren sinkt nach dem Ausschalten wegen der guten Isolierung nur langsam ab, so dass viel Restwärme für das Backen und Garen zur Verfügung steht.

 

Autor: Tom Küster (NRW.Energy4Climate)