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mission E Klimagerechtes Verhalten in der Landesverwaltung

Warmwasser

Wasser, das aus einem Regenduschkopf fließt

„Zwei Fliegen mit einer Klappe“ – Warmwasser in Küche und Bad

Das Erwärmen des Wassers für Küche und Bad erfordert viel Energie: Wird das Wasser in einem Haushalt durch die Heizung erwärmt, kann der Bereich „Warmwasser“ mit bis zu 15 % des gesamten Heizenergieverbrauchs zu Buche schlagen. Wenn das Wasser elektrisch erwärmt wird, zum Beispiel mit Hilfe eines Durchlauferhitzers, entfällt auf das Warmwasser durchschnittlich mehr als ein Viertel des gesamten Stromverbrauchs: Das Erwärmen des Wassers mithilfe von Strom ist deutlich ineffizienter – und teurer – als mithilfe der Heizung. Doch unabhängig von der Art der Warmwasserbereitung gilt: Wer seinen Warmwasserverbrauch senkt, reduziert den Wasser- und den Energieverbrauch. Und das geht bereits durch kleine Verhaltensänderungen und geringe Investitionen.

Tipps für den Warmwasserverbrauch

  1. Aus Sicht des Klimaschutzes und aus finanzieller Sicht ist das Duschen eindeutig besser als das Baden: Im Vergleich zu einem Vollbad spart das Duschen etwa zwei Drittel Wasser und Energie. Wer allerdings beim Duschen das Wasser länger als zehn Minuten laufen lässt, kann sogar den Wasserverbrauch eines Bades toppen.
     
  2. Durchschnittlich dauert das Duschen 5 Minuten. Wer sein Zeitgefühl sensibilisieren möchte, kann sich eine „Duschuhr“ zulegen – ähnlich der Sanduhr beim Zähneputzen.
     
  3. Gute Sparduschköpfe sparen im Vergleich zu herkömmlichen Duschköpfen 50 bis 60 % Wasser, ohne dass Sie beim Duschen auf Komfort verzichten müssen. Ähnliches gilt für Strahlregler („Perlatoren“), die anstelle des einfachen Siebeinsatzes in die Wasserhähne geschraubt werden.
     
  4. Wer beim Duschen das Wasser nicht durchlaufen lässt, sondern es beim Einseifen und Shampoonieren zudreht, reduziert seinen Wasser- und Energieverbrauch beim Duschen um rund 50 %.
     
  5. Das Wasser sollte immer nur so stark erwärmt werden wie nötig. In einem Warmwasserspeicher sind 60 °C sinnvoll, beim Durchlauferhitzer sind 38 °C ein guter Richtwert: Dann müssen Sie nicht lange mit dem Hebel spielen, bis das warme Wasser eine angenehme Duschtemperatur hat.
     
  6. Es ist nicht der populärste Tipp, aber eine ganz einfache Rechnung: Wer einmal pro Woche auf das Duschen verzichtet und sich stattdessen wäscht, reduziert seinen Energieverbrauch für das Duschen um ein Siebtel – das sind immerhin rund 14 %. Und mal ehrlich: Wenn man abends zum Tennis oder ins Fitnessstudio geht und dort nach dem Training duscht, muss man dann am nächsten Morgen wieder duschen?
     
  7. Wer kaltes anstelle von warmem Wasser nutzt, reduziert seinen Energieverbrauch ebenfalls. Zähneputzen und Händewaschen zum Beispiel gehen auch mit Kaltwasser.
     
  8. Dies führt zum letzten Punkt: der Voreinstellung der Einhebelmischer in Küche und Bad. Meist stehen die Hebel der Mischbatterien – vermutlich aus optischen Gründen – in der Mittelstellung, durch die jedoch immer lauwarmes Wasser angefordert wird, sobald man den Wasserhahn öffnet. Das hat zur Folge, dass bei der Heizung sofort der Heizkreis für das Warmwasser anspringt, selbst wenn man zum Beispiel nur kurz Obst abwäscht oder den Siebträger der Kaffeemaschine ausspült. Doch oft ist man mit diesen kleineren Arbeiten schon fertig, bevor überhaupt warmes Wasser aus dem Hahn fließt. Wenn deshalb die Hebel der Mischbatterien immer am rechten Anschlag (auf „Blau“ für kaltes Wasser) stehen, springt nicht sofort die Heizung an, wenn man den Wasserhahn öffnet – und man zapft nicht aus Versehen warmes Wasser, wenn man keins braucht.
     
ein Mann, der sich am Waschbecken das Gesicht erfrischt

„Guten Morgen!“ – manchmal ist gerade kaltes Wasser genau das Richtige (Bild: iStock/PeopleImages).
 

Zirkulationspumpe und Warmwasserboiler

  1. Wenn Sie eine Warmwasserzirkulationspumpe haben, können Sie diese Pumpe durch eine Zeitschaltuhr steuern: So verhindern Sie, dass die Zirkulationspumpe nachts oder auch tagsüber unnötig läuft, wenn niemand zuhause ist.
     
  2. Schalten Sie den Warmwasserboiler ab, wenn Sie längere Zeit nicht zuhause sind, zum Beispiel weil Sie in den Urlaub fahren. Beim Einschalten des Boilers nach dem Urlaub sollten Sie das Wasser im Speicher jedoch zum Schutz vor Legionellen auf 60 °C erhitzen.

 

Autor: Tom Küster (NRW.Energy4Climate)